Nebenberuflich gründen
Als Existenzgründer arbeitet man 80 Stunden in der Woche und sieht seine Familie nicht mehr. Eine Existenzgründung neben einer angestellten Tätigkeit ist ausgeschlossen?
Alles Quatsch! Die meisten Gründungen werden nebenberuflich vorgenommen.
Gerade wenn man familiäre Verpflichtungen hat, hat eine nebenberufliche Gründung Charme. Es ist immer noch das Sicherheitsnetz des bestehenden Einkommens, falls die Geschäftsidee nicht erfolgreich ist.
Ein weiterer Grund für eine nebenberufliche Gründung ist der Wunsch, dauerhaft ein zweites Standbein aufzubauen. Außerdem ist auf diese Weise ein gefahrloses Ausprobieren der Geschäftsidee möglich. Auf diese Weise kann zumindest die Zeitdauer erheblich verlängert werden, um die selbstständige Tätigkeit aufzubauen bzw. ein früher Break-Even ist nicht mehr existenzentscheidend.
Nebenberufliche Tätigkeit: Es gibt zwei Kriterien an denen eine nebenberufliche Tätigkeit festgemacht werden kann: Zeit und Geld. Stellt Ihre bisherige berufliche Tätigkeit bezüglich beider Aspekte eine dominierende Rolle gegenüber der neuen Tätigkeit dar, stellt Ihre neue Tätigkeit eine nebenberufliche Tätigkeit dar. Insbesondere gilt, falls die neue Tätigkeit keinen zeitlichen Umfang von über 18 Stunden aufweist, liegt eine nebenberufliche Tätigkeit vor. Außerdem kann bei einer nebenberuflichen Tätigkeit das Beschäftigen von Mitarbeitern nicht vorliegen.
Vorteile einer nebenberuflichen Tätigkeit: Zunächst fallen einem die Nachteile ein, insbesondere die zeitliche und körperliche Zusatzbelastung. Eine nebenberufliche Existenzgründung weist aber auch ganz entschiedene Vorteile auf:
Geringes Risiko: Scheitert die Existenzgründung, war der Aufwand umsonst, es droht aber kein wirtschaftliches und finanzielles Desaster.
Wenig psychischer Druck: Da ein Scheitern nicht zum totalen Kollaps führt, sondern nach wie vor Einkommenseinnahmen bestehen, ist der psychische Druck nicht zu belastend.
Kein Finanzierungsproblem: Die Existenzgründung startet nicht mit Volldampf, sondern in einem kleinen Rahmen. Aus diesem Grund besteht kein oder nur ein geringer Finanzierungsbedarf.
Machbarkeit: Eine nebenberufliche Tätigkeit stellt den idealen Rahmen zum Testen einer Geschäftsidee. Es wird in einem kleinen, aber realistischen Rahmen die Geschäftsidee auf MArktakzeptanz geprüft.
Welche Voraussetzungen für eine nebenberufliche Existenzgründung muss ich erfüllen?
Anmeldung: Üben Sie keinen freien Beruf aus (Arzt, Steuerberater, Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer, etc.) müssen Sie ein Gewerbe beim Ordnungs- bzw. Gewerbeamt Ihrer Stadt anmelden.
Finanzamt: Nach der Anmeldung Ihres Gewerbes werden Sie ein Fragebogen vom Finanzamt erhalten.
IHK oder Handwerkskammer: Die Mitgliedschaft bei der IHK bzw. Handwerkskammer ist obligatorisch.
Finanzierung: Bei einer nebenberuflichen Existenzgründung benötigt man in der Regel weniger Kapital als andernfalls. Es kann jedoch der Fall vorliegen, dass Fremdkapital, also ein Darlehen benötigt wird. In diesem Fall muss in der Regel ein Businessplan erstellt werden.
Businessplan: Ein Businessplan erläutert detailliert Ihr Geschäftsmodell.
Detaillierte Informationen zur Erstellung eines Businessplans:
Businessplan